Impact Investing

Impact Investing ist ein Teilbereich der nachhaltigen Geldanlage. Neben der Erzielung von Erträgen geht es darum, mit der Geldanlage oder Investition eine positive Wirkung (engl. Impact) auf die Umwelt oder Gesellschaft zu erreichen.

 

Was versteht man unter Impact Investing?

Bei den meisten Ansätzen der nachhaltigen Geldanlage wird in erster Linie darauf geachtet, wie ein Unternehmen geführt (bei Aktien, bzw. Aktienfonds) wird oder wie der Schuldner eines festverzinslichen Wertpapiers (Staaten, Organisationen, Unternehmen) handelt. Traditionell werden für die Beurteilung die sogenannten ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Führung) herangezogen.

 

Anders beim Impact Investing: Hier liegt der Fokus auf der Wirkung, die mit der Investition in ein Unternehmen (Aktie) oder ein festverzinsliches Wertpapier erzielt wird. Die Frage ist nicht wie das Unternehmen arbeitet, sondern was das Unternehmen tut, um die Welt besser zu machen. Während eine positive Wirkung auch mit speziell nachhaltigen Anlagethemen erreicht wird, muss diese beim Impact Investing nach Definition zusätzlich gemessen und dokumentiert werden.

 

Impact Investing als Teilbereich der nachhaltigen Geldanlage

Beispiel:

Ein Unternehmen stellt effiziente Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft her. Dadurch wird jährlich eine bestimmte Menge an Kubikmetern wertvollen Trinkwassers eingespart.

 

Impact Investing verfolgt aber eindeutig finanzielle Ziele. Mit der Investition in den Hersteller der Bewässerungsanlagen soll auch eine ordentliche Rendite erzielt werden. Impact Investing grenzt sich also klar von den Themen Spenden oder Sponsoring ab.

 

Welche Wirkung Impact Investing erzielt

Mit Impact Investing werden grundsätzlich ökologische, soziale und ethische Ziele gefördert – der klassische Nachhaltigkeitsansatz. Meist orientiert man sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen, die die Vereinten Nationen (UN) im Jahr 2015 verabschiedet haben:

 

In den Medien werden die 17 Nachhaltigkeitsziele teilweise englisch als Sustainable Development Goals oder abgekürzt SDGs bezeichnet. Für jedes der 17 Ziele wurden Unterziele und entsprechende Indikatoren definiert, um die Fortschritte auf dem Weg zur Erreichung messen und dokumentieren zu können. Für Deutschland werden die Ziele, Unterziele und Indikatoren vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht.

 

Impact Investing mit fonds und ETFs

Wenn Sie als Privatanleger wirkungsorientiert investieren möchten, sind Investmentfonds und ETFs die erste Wahl. Dank strenger Regulierung dieser Produkte und der breiten Kapitalstreuung durch viele einzelne Wertpapiere innerhalb des Fonds oder ETFs werden Risiken deutlich reduziert.

 

Impact Investing ist im Bereich Aktienfonds, Mischfonds und Rentenfonds (festverzinsliche Wertpapiere) möglich. Je stärker aktienorientiert die ausgewählten Fonds sind, desto größere Wertschwankungen sollten Sie einkalkulieren. Langfristig erzielen Sie mit Aktien von guten Unternehmen aber deutlich höhere Erträge als mit Zinspapieren – insbesondere im Niedrigzinsumfeld. Darüber hinaus können Sie sich mit geschlossenen Alternativen Investmentfonds an Projekten wie Wind- oder Solaranlagen beteiligen.

 

Neben Fonds und ETFs, die allgemein auf die positive Wirkung der Anlagen ausgerichtet sind, gibt es Angebote, die auf ganz spezielle Themen fokussiert sind (siehe “nachhaltige Anlagethemen mit Impact“ weiter unten). Bei der Anlage in Fonds und ETFs sollten Sie außerdem auf eventuelle Einschränkungen bei der Verfügbarkeit Ihres Kapitals achten. Die sind eher die Ausnahme, denn in der Regel können Fonds und ETFs täglich zum aktuellen Preis verkauft werden. Anders sieht das bei Mikrofinanzfonds aus, für die nur einmal im Monat ein Preis ermittelt wird. Investitionen über geschlossene Alternative Investmentfonds sind grundsätzlich langfristig festgelegte Anlagen.

 

Unterscheidungskriterien von Impact-Investmentfonds

Unterscheidungskriterien von Impact-Investmentfonds

Nachhaltige Anlagethemen mit Impact (Wirkung)

Beispiele für nachhaltige Anlagethemen, denen eine besonders gute Wirkung zugesprochen wird.

  • Erneuerbare Energie
  • Gesundheit
  • Green Bonds
  • Klimawandel
  • Kreislaufwirtschaft
  • Mikrofinanzkredite
  • Mobilität
  • Wasser

Merkmale von Impact-Fonds und Impact-ETFs

Impact Investing verfolgt stets das Ziel, neben der finanziellen Rendite eine positive Wirkung zu entfalten. Um hier mehr Transparenz zu schaffen, wurde mit der EU-Offenlegungsverordnung eine eigene Kategorie für Impact-Fonds und Impact-ETFs geschaffen.

 

Wer als Anbieter einen Fonds oder ETF als Impact Investment deklariert, ist seit März 2021 dazu verpflichtet, die mit der Anlage verfolgten Ziele und die erzielte Wirkung zu messen und zu veröffentlichen. Kompakte Informationen dazu können Sie im AnlegerPlus Interview mit Alexander Rabe nachlesen.

 

Doch wie sieht der Report eines Investmentfonds in der Praxis aus und welche Informationen werden Anlegern damit geliefert? Ein aus unserer Sicht sehr gutes, weil verständlich, informativ und gleichzeitig schön aufbereitetes Beispiel ist dazu der Impact-Jahresbericht 2020 des M&G Positive Impact Fund.

 

Impact Investing mit geschlossenen Alternativen Investmentfonds

Mit einem geschlossenen Alternativen Investmentfonds (kurz AIF) beteiligen Sie sich als (Mit-)Unternehmer an größeren Projekten wie Windkraftanlagen oder Solarparks. Da diese Engagements für mehrere Jahre ausgelegt sind und das Kapital fest gebunden ist, eignen sich solche Investments nur als Beimischung für Anleger mit ausreichend anderem freien liquiden Vermögen und der entsprechenden Risikobereitschaft.

 

Dann können AIFs wie Wind- oder Solarbeteiligungen eine gute Ergänzung sein. Sie sind auch eine Alternative zum eigenen Betrieb einer Wind- oder Solaranlage, da der administrative Aufwand deutlich geringer ist und durch die Beteiligung an mehreren AIFs eine sehr viel breitere Risikostreuung erzielt wird. Im Gegensatz zur Investition in offenen Fonds und ETFs erzielen Sie bei geschlossenen Alternativen Investmentfonds steuerlich in der Regel Einkünfte aus Gewerbebetrieb und nicht aus Kapitalvermögen.

 

Worauf Sie beim Impact Investing mit Fonds und ETFs achten sollten

Auswahl und Kombination von Impact-Fonds und Impact-ETFs

Globale Impact-Aktienfonds und Impact-ETFs investieren in Unternehmen, die mit ihren Produkten oder Dienstleistungen eine – an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen messbare – positive Wirkung erzielen. Die Produkte und Dienstleistungen dieser Unternehmen bieten insbesondere Lösungen zu den oben beschriebenen Themenbereichen. Impact-Aktienfonds enthalten also in erster Linie Aktien aus den Sektoren  Alternative Energie, Kreislaufwirtschaft, Wasserressourcen usw. (in der vom Fondsmanager bevorzugten oder vom Index vorgegebenen Gewichtung). Klimafonds sind als Themenfonds enger gefasst, enthalten diese Segmente aber ebenfalls.

 

Kombinieren Sie nun mehrere Impact-Fonds, um dadurch eine bessere Risikostreuung und mehr Schutz zu erreichen, kann dieser Plan leicht schief gehen. Dazu ein Beispiel:

Impact Fondsportfolio mit unerwünschtem Klumpenrisiko

Ein Portfolio aus einem globalen Impact-Fonds, einem Klimafonds, einem Wasserfonds und einem Alternative Energie Fonds sieht auf den ersten Blick ganz gut strukturiert aus. Schaut man aber etwas tiefer hinein, enthalten die einzelnen Fonds viele identische Aktien. Diese Überschneidungen führen zu einer eventuell unerwünschten Übergewichtung dieser Werte und einem dadurch höheren Risiko.

 

Deutlich besser sind daher folgende Varianten:

 

Variante 1: Kombination mehrerer globaler Impact-Fonds

Fondsportfolio mit mehreren Impact-Fonds

Bei dieser Variante gibt es zwar auch Überschneidungen innerhalb der einzelnen Fonds. Da der Fokus der Fonds aber recht breit ist, stellt das kein Problem dar. Im Gegenteil: Durch diese Strategie kann man sich die Expertise mehrerer Fondsmanager einholen und dadurch Risiko minimieren.

 

Variante 2: Kombination mehrerer Themenfonds

Themenbasierten Impact-Fondsportfolio

Bei dieser Variante sollten sich die Überschneidungen in Grenzen halten. Da der Anleger hier selbst die Gewichtung der einzelnen Anlagethemen bestimmt, sollte er einen tieferen Einblick haben und die Entwicklung seines Depots etwas aufmerksamer verfolgen.

 

Wirkung ist wichtiger als Messung

Die beim Impact Investing geforderte Messung der Wirkung stellt die Finanzwirtschaft vor teilweise hohe Herausforderungen. Während sich eingesparte Energie, reduzierter Wasserverbrauch oder geringerer CO2-Ausstoß noch recht gut ermitteln lassen, sind die verfügbaren Daten und deren Qualität in anderen Bereichen noch unzureichend. In den Impact-Berichten ausgewiesene Wirkungen sollten daher nur als Näherungswerte angesehen werden.

 

An einem EU-Label für nachhaltige Fonds oder Impact-Fonds wird zwar gearbeitet, derzeit stufen die Fondsgesellschaften ihre Angebote aber noch selbst ein und müssen für ihre Entscheidung (normaler Fonds, nachhaltiger Fonds oder Impact-Fonds) lediglich eine den Vorgaben entsprechende Begründung liefern. Die Einstufung als Impact-Fonds hat nur zur Folge, dass die Wirkung gemessen und veröffentlicht werden muss. Über deren Qualität und Quantität sagt das Label “Impact-Fonds“ nichts aus.

 

So kann es durchaus sein, dass eine Fondsgesellschaft den hohen Aufwand für Messung und Reporting scheut und einen nachhaltigen Themenfonds deswegen nicht als Impact-Fonds einstuft. Die durch die Unternehmen im Portfolio erzeugte Wirkung kann dennoch höher sein als bei einem ausgewiesenen Impact-Fonds.

 

Wirkungsorientiert investieren? Wir beraten Sie gerne!

Wenn Sie Ihr Geld so anlegen möchten, dass Sie neben einer ansprechenden Rendite auch eine messbar positive Wirkung erzielen, sind wir gerne Ihre Ansprechpartner.

 

Sie müssen keinesfalls alles auf die Impact-Karte setzen. Selbstverständlich können Sie auch Ihre bereits bestehenden konventionellen Anlagen mit einem Impact-Fonds oder Impact-ETF ergänzen bzw. abrunden.

 

Geht es Ihnen um die nachhaltig orientierte Geldanlage allgemein, stellt unsere Fonds-Vermögensverwaltung mit der Strategie Nachhaltig Ausgewogen RI eine bequeme Rundum-Lösung dar. Sie investieren damit in ein gut strukturiertes Portfolio aus nachhaltigen Fonds und ETFs das aktiv verwaltet, d.h. ohne Ihr Zutun an die Marktgegebenheiten angepasst wird. Hier kommen auch Impact-Fonds zum Einsatz.

 

Ganz individuell können wir Ihre Wünsche im Rahmen der Vermögensbetreuung umsetzen. Ergänzend zu Vermögensbetreuung oder Vermögensverwaltung bieten wir auf Wunsch nachhaltige Investitionen in Sachwerte wie beispielsweise Solar- oder Windkraftanlagen über geschlossene Alternative Investmentfonds an.

 

Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf und lassen Sie uns über Ihre Vorstellungen sprechen:

 

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