Drei wertvolle Tipps zur Fondsanlage in der Corona-Krise

Der medialen Informationsflut kann man sich derzeit kaum entziehen. Gefühlt kann fast jede Neuansteckung live auf der Weltkarte mit verfolgt werden. Und weil das soziale Leben deutlich eingeschränkt ist, hat man sogar mehr Zeit und Gelegenheit, um sich mit der Krise zu beschäftigen. Dazu kommt, dass jeder von uns in irgendeiner Form von den aktuellen Maßnahmen betroffen ist.

 

Das alles führt zu einer Überschätzung der Gegenwart. Weil niemand die Entwicklung in den nächsten Wochen absehen kann, dreht man sich in einem verhängnisvollen Kreis, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Das gegenwärtige Problem wird dadurch so groß, dass es die Sicht auf eine bessere Zukunft und die Zeit nach der Krise versperrt. Was hilft?

 

Tipp 1: Den langfristigen Anlagehorizont nicht aus den Augen verlieren

Wir wollen die aktuelle Situation keinesfalls beschönigen. Die Lage ist ernst und wir werden zunächst eine tiefe Rezession erleben (die aber nicht von langer Dauer sein muss). Weitere negative Nachrichten sind bereits absehbar: 

  • Die Zahl der Infizierten in Großbritannien und den USA wird deutlich ansteigen. Das Gesundheitssystem in diesen beiden Ländern wird damit vermutlich überfordert sein.
  • Die kommenden Ergebnisse der Unternehmen für das erste und auch für das zweite Quartal werden extrem schlecht ausfallen.
  • Ohne staatliche Hilfen werden einzelne Unternehmen auf der Strecke bleiben.
  • Wegen Arbeitsplatzverlusten wird der private Konsum zunächst rückläufig sein.

Alles was wir heute schon wissen, ist allerdings in den Kursen an der Börse bereits berücksichtigt. Es heißt, an der Börse werde “die Zukunft“ gehandelt. Daher resultiert einerseits der schnelle Absturz der Kurse in den letzten Wochen, auf der anderen Seite werden die Börsen auf dem Höhepunkt der Krise schon langsam wieder zu steigen beginnen.

 

So unsicher die Lage heute ist, so wichtig ist der Blick in die Zukunft. Die Welt(wirtschaft) wird am Corona-Virus nicht zu Grunde gehen. Die Menschheit ist sehr innovativ und flexibel. Sowohl von medizinischer als auch von politischer und wirtschaftlicher Seite wird alles getan um eine schnelle Lösung zu finden.

 

In wenigen Jahren werden Fondspreise deutlich höher notieren als heute. Das zeigen zumindest die Erfahrung aus allen bisherigen Krisen und der über viele Jahrzehnte hinweg mehr oder weniger kontinuierlich gestiegene Aktienmarkt.

 

Die Herausforderung: Bereits in der Krise auf eine gute Zeit nach der Krise vertrauen.

 

Tipp 2: Antizyklisch die Aktienquote im Depot erhöhen

Im Einkauf liegt der Gewinn – diese Regel gilt auch bei der Fondsanlage. Krisenzeiten mit entsprechend niedrigen Kursen sind daher ideal für Investitionen. Gerade Aktienfonds leiden in diesen Phasen besonders, bieten auf lange Sicht aber auch die besten Renditechancen.

 

Die Anlage in Aktien- oder aktienorientierten Fonds oder die Erhöhung der Aktienquote in bereits bestehenden Fondsdepots erreichen Sie durch folgende Schritte: 

  • Investition von langfristig verfügbarem Kapital, das derzeit unverzinslich auf Konten brachliegt.
  • Umschichtungen im Depot von konservativeren Fonds in Aktien- und aktienorientierte Fonds.
  • Einrichtung eines Sparplans oder vorübergehende Erhöhung der Raten bei bestehenden Sparplänen.

Tipp 3: Nicht zum absoluten Tiefstand kaufen wollen

Wer die beiden ersten Tipps befolgt, steht vor einer weiteren Herausforderung. Wann sollen Aktien- oder aktienorientierte Fonds nachgekauft werden? Klar, die Kurse sind deutlich günstiger als vor der Krise. Aber können Sie nicht noch weiter fallen? Also jetzt schon kaufen oder lieber noch etwas abwarten, um dann noch billiger einsteigen zu können?

 

Niemand kennt die Zukunft. Natürlich kann es vorübergehend zu noch weiter fallenden Kursen kommen. Auf der anderen Seite ist auch eine schneller als zu erwartende Entspannung der Lage nicht ausgeschlossen.

 

Die Lösung:

Teilen Sie den zur Verfügung stehenden Anlagebetrag auf, beispielsweise in drei gleiche Teile. Der erste Teil wird sofort investiert, der zweite im April und der Rest im Mai. Im Schnitt fährt man mit dieser simplen Lösung sehr gut. Entsprechend sollte man auch bei Umschichtungen im Depot vorgehen – schrittweise.

 

In ein paar Jahren werden Aktien wieder neue Höchststände erreichen. Dann spielt es kaum eine Rolle, ob man jetzt etwas mehr oder weniger für einen Fondsanteil bezahlt hat. Wichtig ist nur, dass man die aktuelle Chance überhaupt nutzt!