Corona-Virus löst Kursrutsch an der Börse aus

Nachdem die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Virus von Investoren zunächst massiv unterschätzt wurden, ist mittlerweile die Verunsicherung groß. In der letzten Woche gaben die Aktienmärkte deutlich nach und auch Unternehmensanleihen verloren an Wert.

 

Wir geben Ihnen auf dieser Seite einen kurzen Einblick in unsere Sicht der Lage und zeigen auf, wie Sie als Anleger richtig reagieren.

 

Die aktuelle Situation

Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2

Nachdem sich das Virus auf alle Kontinente verteilt hat, erscheinen fundierte Aussagen über den weiteren Verlauf und die Dauer der Pandemie kaum seriös möglich zu sein. Die medizinische Lage ist durchaus ernst. Das Virus überträgt sich leicht und ist erst nach einigen Tagen nachweisbar.

 

Auch wenn jeder Todesfall tragisch ist, die meisten Menschen erholen sich von der Krankheit und im Vergleich zu einer Grippewelle bleiben die zu beklagenden Todesfalle bislang gering.

 

Warum so eine heftige Reaktion der Börse?

Wichtig: Das Corona-Virus ist zwar Auslöser, aber nicht der alleinige Grund für den starken Kurseinbruch. Im letzten Jahr entwickelte sich der Aktienmarkt ausgesprochen gut, viel besser als es die wirtschaftlichen Daten (durch entsprechende Gewinnsteigerungen der Unternehmen) eigentlich gerechtfertigt haben. Erst zum Ende des Jahres zeigten sich erste Zeichen einer Konjunkturerholung. Und genau die findet nun wegen der Corona-Maßnahmen nicht statt - also doppelte Ernüchterung!

 

Dazu kommt, dass derzeit nicht absehbar ist, wie lange und wie stark sich das Virus noch ausbreiten wird. Unsicherheit ist Gift für die Börse, denn was nicht kalkulierbar ist, eröffnet viel Raum für Spekulationen.

 

Wie geht es an den Finanzmärkten weiter?

Abhängig von der weiteren Ausbreitung des Virus (und der medialen Begleitung) kann es noch zu weiteren hohen Wertschwankungen kommen. Dabei können auch noch tiefere Kurse erreicht werden. Wie immer in solchen Phasen verabschieden sich die ängstlichen Anleger zur Unzeit von ihren Aktien(fonds). Auch professionelle Investoren sind teilweise durch Regularien zu Verkäufen gezwungen, wenn durch fallende Kurse ihre Risikobudgets erschöpft sind. Genau dies ist die Zeit, zu der der Preis von Aktien unter deren tatsächlichen Wert liegt - Kaufkurse!

 

Sobald sich die Lage beruhigt (das kann nur Tage oder auch Wochen dauern - von mehreren Monaten ist nicht auszugehen), wird alles planbarer und überschaubarer. Spätestens dann werden sich auch die Finanzmärkte auf einem neuen Ausgangsniveau einpendeln.

 

Warum wir die Kursrückgänge als Chance sehen

Virus
Das Corona-Virus bremst die Wirtschaft. Anleger sollten sich davon nicht verunsichern lassen.

Das Wirtschaftswachstum geht zurück, die Gewinne der Unternehmen sinken und in der Folge fallen die Aktienkurse. Bremsend wirken nicht die Erkrankungen der Menschen oder die tragischen Todesfälle, sondern die Maßnahmen, die eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern sollen.

 

Anpassungen sind hier bei ernsthaften wirtschaftlichen Konsequenzen möglich. Außerdem werden Notenbanken und die Finanzpolitik bei Bedarf stimulierende Programme auf den Weg bringen. Zuletzt wird auch das Virus nur eine endliche Bedrohung sein.

 

Spätestens dann wird wieder klar, dass rund um den Erdball viel Kapital nach lukrativer Anlage sucht. Da Zinsanlagen nichts mehr einbringen, bleibt der Aktienmarkt eine der besten Alternativen. Durch den Kursrutsch erhöht sich die Dividendenrendite vieler Aktien, denn Unternehmen werden mit allen Mitteln versuchen ihre Ausschüttungen stabil zu halten. Gute Firmen mit innovativen Produkten und Dienstleistungen werden auch nach Corona ganz bestimmt Gewinne machen!

 

Was tun als Anleger?

Zuzusehen, wie der Wert des eigenen Depots fällt, ist niemals einfach - keine Frage! Solche Phasen zu erleben ist aber unvermeidlich, denn Wertschwankungen wird es an der Börse immer geben. Hier gilt es, den langfristigen Fokus nicht zu verlieren, nur weil ein kurzfristiges Ereignis vorübergehend für eine unerwünschte Entwicklung sorgt.

 

Langfristig steigen Aktien guter Unternehmen und jeder Rückgang ist eine Chance, um sich an solchen Unternehmen mit Fonds günstiger zu beteiligen. Antizyklisches Handeln - kaufen wenn die Kurse fallen und Gewinne mitnehmen, wenn es richtig gut läuft - das fällt schwer. Neben einem langfristigen Anlagehorizont ist es aber das Erfolgsrezept für gute Ergebnisse!

 

Jetzt die Weichen für den Anlageerfolg in der Zukunft stellen

Einen langfristigen Anlagehorizont vorausgesetzt, bieten sich jetzt folgende Möglichkeiten:

  1. Von konservativen Fonds in Fonds mit höherem Aktienanteil umschichten, z.B. von Rentenfonds in ausgewogene Mischfonds oder von Mischfonds in Aktienfonds.
  2. Kapital aus unverzinslichen Anlagen (Sparbuch, Festgelder usw.) in Fonds investieren. Auch hierbei schrittweise vorgehen.
  3. Einen Fondssparplan einrichten oder falls bereits vorhanden, die Sparraten vorübergehend erhöhen.

Welche Fonds kommen jetzt für Anlagen in Frage?

Hier gibt es die vielfältigsten Möglichkeiten: Für nicht ganz so risikofreudige Anleger können im Bereich Aktienfonds beispielsweise globale Dividendenfonds, Infrastrukturfonds oder Value-Fonds eine gute Wahl sein. Auch Fonds für Wandelanleihen erscheinen zunehmend interessant.

 

An den globalen Entwicklungen, die auf langfristigen Megatrends basieren, wird sich nichts ändern. Daher sind auch Aktienfonds, die in diese Bereiche investieren, eine gute Option. Letztendlich gibt es nun fast alles etwas günstiger.

 

Wir beraten Sie gerne. Nehmen Sie hier Kontakt mit uns auf.

 

Aktuelles Praxisbeispiel aus der Fonds-Vermögensverwaltung:

Bei unserer Anlagestrategie Global Flexibel RI haben wir im letzten Jahr mit den stark steigenden Aktienkursen schrittweise den Aktienanteil reduziert und so Gewinne mitgenommen. In das aktuelle Jahr sind wir so mit einem Liquiditätsanteil von 20% gestartet.

 

Mit den fallenden Kursen in der letzten Woche haben wir nun zunächst ein Viertel der Liquidität in Aktien- und Strategiefonds angelegt (3% des Portfolios sind nun in einem globalen Infrastrukturfonds investiert). Weiter fallende Kurse werden wir schrittweise für zusätzliche Nachkäufe zu noch günstigeren Einstiegspreisen nutzen.

 

Diese Vorgehensweise ist natürlich auch in "normalen" Fondsdepots möglich.